„Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“ (Joachim Ringelnatz)
Am 11.12. hatten wir an der Schule die Ehre, Hamed Abboud aus seinem Buch „Meine vielen Väter“ vorlesen zu hören. Der aus Syrien stammende Schriftsteller wusste mit Humor und seiner unaufgeregten Art, dem Publikum Traumata seines Lebens ohne Tragik näher zu bringen. Dazu las er nicht nur aus seinem zuletzt veröffentlichten, autobiografischen Buch, sondern trug auch – zunächst in arabischer Sprache – ein Gedicht vor, das seine Gedankenwelt beim Schreiben spiegelt. Danach gab es Raum und Zeit für zum Teil sehr persönliche Fragen.
So erfuhren wir von seinem Vater, der leidenschaftlicher Bäcker und bescheidener Mathematiklehrer ist, von seiner Mutter, der Ausbilungskreuzritterin, und von seinen vielen Stationen am Weg nach Österreich. Dabei betonte er unter anderem die Gastfreundschaft besonders in Ägypten und wie wichtig es war, überall und sofort Anschluss zu suchen, in dem man Kontakt zu Leuten mit ähnlichen Interessen aufnimmt und die Sprache des Landes so schnell wie möglich lernt.
Besonders in Erinnerung der Schüler_innen ist dabei die Aussage geblieben, dass ihm wohl bewusst ist, dass er Schwierigkeiten mit der Aussprache der Umlaute hat, er sich jedoch nicht davon abhalten möchte, seine Stimme zu gebrauchen. „Es hat mich beeindruckt, dass er trotz seines Akzents sich traut, Deutsch zu reden.“ (Schüler_in der 2bS)
Auch die Einstellung, aus seiner Flucht das Beste zu machen, hinterließ bei den Zuhörenden Eindruck. „Er hat viel durchgemacht, ist aber dennoch sehr glücklich.“ (Dean) „Ich konnte mir vorher so eine Flucht nicht vorstellen und während er es uns erzählt hat, klang er fröhlich und froh, was er bis jetzt erreicht hat.“ (Schüler_in der 2bS) „Eine wahre Geschichte vom Flüchten zu hören, direkt aus dem Mund des Betroffenen und zu sehen, welche Auswirkung es auf ihn hatte, fand ich echt sehr schön, irgendwie auch emotional. Dass dieser Mensch trotz des Ganzen die Lebensfreude nicht verlor, fand ich echt toll! “ (Slavica)
Hamed Abboud zeigte mit seiner Lebensgeschichte, dass jeder die eigene Zukunft aktiv gestalten kann. „Ich nehme mir mit, dass wenn man jeden mit Respekt behandelt, dass man den Respekt zurück bekommt.“ (Ali) „Es ist auch sehr motivierend, jemanden zu sehen, der seinen künstlerischen Traum auslebt.“ „Ich nehme mir mit, dass man seinen Traum mit viel Hingabe verwirklichen kann.“ (Schüler_innen der 2bS)
Beitrag verfasst von Prof. Mag. Jamin Isak und SchülerInnen der 2BS