Am 29.11.24 fand im Forum ein Vortrag mit Christina Rinnerthaler statt. Sie thematisierte dabei ihren Beruf als Manga Übersetzerin, die verschiedensten Arten von Manga und Japan generell. Unter den Besucher:innen durften wir neben zahlreichen Klassen unserer Schule auch eine Klasse aus dem Haydngymnasium begrüßen.
Frau Rinnerthaler erzählte von ihrem Studium und wie es dazu kam, hauptberuflich Manga zu übersetzen. Als Jugendliche sah sie im Fernsehen eine Folge Sailor Moon im Originalton, da der Fernsehsender unabsichtlich die falsche Tonspur gewählt hatte, dabei verliebte sie sich in die Sprache.
Japanisch ist eine „High Context“ Sprache. Die Botschaften sind indirekter und man verwendet mehr nonverbale Signale als in den nordeuropäischen Sprachen. Dieser Umstand macht das Übersetzen oft sehr knifflig. Sie erklärte auch, dass die türkische und japanische Grammatik sehr ähnlich ist. Besonders der Satzbau soll deutliche Parallelen aufweisen.
Es wurden auch kurz vier Richtungen von Manga vorgestellt: Shōnen sind für Jungs gedacht, Shōjo für Mädchen, Seinen für junge Männer und Josei für junge Frauen. Frau Rinnerthaler steht dieser Einteilung jedoch kritisch gegenüber.
Obwohl sie ihre Arbeit liebt, fand sie auch Worte der Kritik. Sie erklärte, dass Manga Übersetzer*innen wenig verdienen, obwohl sie 50-60 Stunden pro Woche arbeiten. Dem Markt gehe es gut, jedoch profitieren die Übersetzer:innen nicht von dieser Entwicklung, da der Gewinn nicht an sie weiter gegeben wird. Wer mehr dazu erfahren möchte, kann in der Schulbibliothek im Flyer nachlesen oder sich unter dem #fairwageperpage erkundigen.
Wir danken Frau Rinnerthaler für diesen Einblick in die Welt der Manga. Wir hätten echt nicht gedacht, dass dieses Thema derartig facettenreich ist.
Beitrag verfasst von: Zeljana Romanovic, Simona Schwanda